Die Evakuierung von Lützerath geht weiter. Und nur wenige Aktivisten sollen in der Braunkohlenstadt bleiben. Eine besondere Herausforderung für die Einsatzkräfte stellt jedoch das Ausharren zweier Personen in einem Tunnel dar.
Die Polizei will die von Aktivisten besetzte Braunkohlestadt Lützerath an diesem Sonntag weiter räumen. „Es wird den ganzen Tag weitergehen“, sagte ein Sprecher. „Einige Baumstrukturen werden noch geprüft.“ In Lützerath halten sich laut Polizei nur noch wenige Aktivisten auf. Die Zahl der Personen wird auf einen einstelligen Wert geschätzt. Nach Angaben eines lokalen Aktivisten befinden sich noch etwa 20 Personen auf dem Gelände.
Große Teile des Geländes waren am frühen Morgen beleuchtet. Bagger fuhren auf das Gelände, um weitere Gebäude abzureißen. Die Polizei, die den Ort sichert, fuhr immer wieder Streife. Die Feuerwehr überprüfte regelmäßig ein Lüftungsgerät in einem Tunnel, in dem zwei Aktivisten ausharren sollen. Insgesamt blieb es nachts ruhig.
Der abgesperrte Ort im Rheinischen Revier wurde seit Mittwoch von der Polizei geräumt. Die wenigen Gebäude in der Siedlung werden abgerissen, damit der Energiekonzern RWE die darunter liegende Braunkohle abbauen kann. Aktivisten wollen das verhindern.
Am Samstag demonstrierten im Nachbarort Keyenberg viele tausend Menschen gegen die Räumung und den Abriss von Lützerath – darunter auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Am Rande der Demonstration kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Auf beiden Seiten wurden Menschen verletzt.