Vor dem Treffen der Westukraine-Anhänger in Ramstein isoliert sich Russland weiter. Der Kreml verstärkt Moskaus Abwehr – und platziert Flugabwehrsysteme im Zentrum der russischen Hauptstadt.
Russland bereitet sich offenbar auf Angriffe im Landesinneren vor. Zu diesem Zweck hat der Kreml im Zentrum der russischen Hauptstadt Moskau mehrere Flugabwehrsysteme aufbauen lassen. Das berichtet der „Guardian“, der auf zahlreiche Fotos in sozialen Netzwerken verweist. Eines der Pantsir-S1-Raketensysteme wurde auf dem Dach eines achtstöckigen Gebäudes des russischen Verteidigungsministeriums in der Nähe der Moskwa installiert. Ein Video zeigt, wie das Luftabwehrsystem auf das Dach einer Bildungseinrichtung im Moskauer Stadtteil Taganka, etwa zwei Kilometer südöstlich des Kreml, gehoben wird.
Das „Pantsir“-System wird für kurze bis mittlere Reichweiten eingesetzt und dient der Abwehr von Flugzeugen, Helikoptern und Marschflugkörpern. Nach Angaben des russischen Militärs könnten sie auch gegen kleinere Ziele wie militärische und kommerzielle Drohnen eingesetzt werden. Dass mehrere Raketensysteme in Moskau gebündelt wurden, war bereits vor wenigen Tagen auf Fotos zu sehen.
Das russische Militär hat die Installation der Raketensysteme noch nicht offiziell bestätigt. Mehrere russische Medien haben jedoch in den letzten Wochen über die Stationierung von S-400-Langstreckenraketensystemen in Moskau berichtet. Die Systeme „S-400“ und „Pantsir-S1“ werden häufig zusammen verwendet.
Kreml-nahe Blogger sagten, das Auftauchen der Raketensysteme in Moskau zeige, dass die russische Militärführung nun besorgt über Angriffe auf ihre eigenen Städte sei. Das bedeutet, dass sich die russische Führung aller Risiken voll bewusst ist und dass Streiks gegen Moskau und andere Regionen nur eine Frage der Zeit sind, schrieb der bekannte russische Journalist Alexander Köt. „Es ist gut, frühzeitig mit der Planung zu beginnen und nicht nach den ersten Schlägen“, schrieb Kots, der den russischen Krieg in der Ukraine unterstützt. Angebliche Angriffe auf russisches Territorium im Rahmen des Ukraine-Krieges haben sich bisher nur in Grenzregionen wie Belgorod ereignet.
Die militärische Sicherheit für die russische Hauptstadt kommt fast zeitgleich mit dem Treffen westlicher Verteidigungsminister auf dem Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Deutschland, um ein neues militärisches Hilfspaket für die Ukraine zu vereinbaren. Mehrere Länder hatten bereits im Vorfeld zugesagt, schwere Panzer in die Ukraine liefern zu wollen.