Führen Corona-Reinfektionen zu einer „nicht mehr heilbaren Immunschwäche“? Gesundheitsminister Karl Lauterbach sagte in einem Interview, er rudere jetzt.
Es war eine Aussage, die die Leute aufhorchen ließ. Wer sich mehrfach mit Corona infiziert, muss unter Umständen mit Spätfolgen rechnen. In einem Interview mit der „Rheinischen Post“ sagt Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), Studien hätten nun sehr deutlich gezeigt, dass …
Bedeutet dies, dass Ihr Immunsystem dauerhaft geschädigt ist, wenn Sie zum dritten Mal an Corona erkranken? Haben Sie es mit Demenz zu tun? Das Interview machte am Wochenende Schlagzeilen. Auch weil Lauterbach diesen Rat noch gibt: „Wenn jemand nach zwei Infektionen ein stark gealtertes Immunsystem hat, ist es ratsam, dass er weitere Infektionen mit Covid vermeidet.“
Lauterbach löst mit seinen Äußerungen heftige Kritik aus. Experten kritisieren, dass die Daten, auf die sich der Minister stützt, vorläufig sind. Laut Wissenschaftsjournalistin Christina Berndt muss Lauterbachs Schlussfolgerung nicht ganz falsch sein, erscheint aber verfrüht. Es dramatisiert und hat das Potenzial, Menschen in Panik zu versetzen. Berndt wirft Lauterbach in der „Süddeutschen Zeitung“ eine „schwer zu heilende kommunikative Schwäche“ vor.