Nach einem eisigen Winterstart im Dezember erlebt Deutschland im neuen Jahr überwiegend milde Temperaturen. Damit soll nun Schluss sein. Die rauschende Polarluft kündigt ein kaltes Comeback an.
Auf der Wetterautobahn ist derzeit wirklich die Hölle los. In der sehr starken Strömung jagt eine Tiefe die nächste. Zuletzt war bei Westwind und reichlich Regen die Hochwassersituation an kleineren Flüssen und Bächen an diesem Sonntag teilweise angespannt. Mittlerweile lässt der Regen jedoch nach oder geht häufiger in Schnee über, sodass sich die Hochwassersituation entspannen kann.
Einer der Gründe dafür ist, dass die Tiefs in Europa nun ihren Hauptort verschoben haben. Das Tiefdruckzentrum hat sich tendenziell mit einem Kern Richtung Skandinavien verschoben, was uns wiederum einen regelrechten Kaltluftrutsch aus polaren Breiten mit entsprechendem Winter-Comeback beschert hat.
Dies gilt insbesondere in den Bergen, wo Schnee und Permafrost zurückkehren. Aber auch die tieferen Lagen müssen vor allem nachts mit Frost und Eis rechnen. Auch eine geschlossene Schneedecke ist im Wochenverlauf regional bis ins Flachland nicht auszuschließen. Vor allem, wenn die kanadischen oder europäischen Wettermodelle stimmen.
Dementsprechend gibt es auch unterschiedliche Ansätze bei der Bewertung der Nachhaltigkeit des Wintereinbruchs. Einige der Prognosen wollen eine dauerhafte Kaltluftphase mit zunehmendem Frost. Ein anderer Teil bevorzugt am Ende der Woche mildere Varianten. Das Rennen um den Winter ist hier also noch offen. Zunächst einmal ist es Tatsache, dass es jetzt deutlich kälter und damit weniger nass ist. Hier sind die Details:
Montagabend: Vorsicht – es kann rutschig werden
Vor allem von der Eifel bis ins Erzgebirge bilden sich vermehrt Graupel- und Schneeschauer. Manchmal kann es auf den Straßen glatt werden. Das gilt auch im trockenen, aber frostigen Süden, wo wir uns auf stellenweise eisige Bedingungen einstellen müssen. Richtung Norden bleibt es oft trocken und der teils stürmische Wind schwächt sich im Laufe der Nacht ab.
Montag: Neues Tief, neuer Niederschlag
Zu Wochenbeginn bringt ein weiteres Tief namens „Gero“ (internationaler Name „Gerard“) zunächst weitere Schauer nach Westen. In diesem Zusammenhang muss mit Straßenglätte und den damit verbundenen Behinderungen gerechnet werden, vorzugsweise rund um die Eifel im Berufsverkehr. Dies gilt insbesondere in höheren Lagen. Ansonsten startet die Woche meist trocken. Die Schauer breiten sich später aus. Schnee wird es auch im Sauerland, im Harz, in den hessischen Bergen sowie im Thüringer Wald und im Schwarzwald geben. In den tieferen Lagen fällt derweil Regen oder Schneeregen. Im Osten und Südosten soll es bis zum Abend trocken bleiben. Die Temperaturen: 3 bis 8 Grad.
Dienstag bis Donnerstag: Der Winter breitet sich aus
Nachts erwarten uns frostige Temperaturen mit entsprechender Rutschgefahr – unter längeren Lichtungen und über Schnee sind auch Temperaturen unter minus 10 Grad denkbar. Manchmal fällt Schnee oder Graupel – besonders aus dem mittleren Süden. Die ganz großen Mengen sind vorerst nicht in Sicht.
Die geringere Regenbereitschaft quittierte uns schließlich die Tage auf der anderen Seite mit mehr Sonne. Das Ganze am Dienstag bei minus 1 bis 5 Grad, am Mittwoch bei minus 2 bis 4 und am Donnerstag bei minus 3 bis 5 Grad. Am kältesten ist es in den Bergen im Süden, am mildesten direkt an der Nordsee.
Freitag und Wochenende: ungewisse Entwicklung
Die Wettervorhersagen gehen dann sehr unterschiedliche Wege – obwohl alles in allem der Winter am Freitag noch recht sicher scheint. Teilweise könnte in der nördlichen Hälfte auch Schnee mit rutschigen Verhältnissen hinzukommen. Die Prognosen für Samstag und Sonntag zeigen derweil eine große Bandbreite. Insgesamt haben die milderen Ansätze etwas die Nase vorn. Aber auch eine Verlängerung des Winterwetters scheint durchaus plausibel.