Zwölf Jahre lang leitete der Deutsche Klaus Regling das Euro-Rettungspaket. Jetzt hört der 72-Jährige auf. Und sie blickt mit Sorge auf die nächste Wirtschaftskrise.
Die Umzugskartons stehen schon vor seinem Büro. Klaus Regling, 72, hat am Freitag seinen letzten Tag als Direktor des Euro-Rettungsschirms ESM. Zwölf Jahre lang leitete der Deutsche dann das Rettungspaket und dessen bisherige Organisation. Jetzt geht er, mitten in einer Krise, die nach Ansicht mancher Ökonomen zu einer weiteren Finanz- oder Eurokrise eskalieren könnte.
Im Interview mit ZDFheute blickt Regling zurück und nach vorne.
Florian Neuhann: Herr Regling, wenn wir in der aktuellen Krise auf die Eurokrise zurückblicken, erscheint die damalige Krise relativ harmlos, oder?
Klaus Regling: Im Nachhinein mag es so erscheinen, denn wir haben auch die Eurokrise dominiert. Und alles, was Sie kontrollieren können, wirkt nicht mehr so dramatisch. Aber damals war es dramatisch. Und wenn es schief gehen würde, sähe Europa heute anders aus. Die Währungsunion wäre viel anfälliger und Europa politisch viel schwächer.