Bereits letztes Jahr spuckte der Fagradalsfjall mehrere Monate lang Lava. Der Vulkan in Island bricht jetzt erneut aus. Die größte Gefahr geht derzeit von Gasfreisetzungen aus.
Nahe der isländischen Hauptstadt Reykjavik ist ein Vulkan ausgebrochen. „Der Ausbruch begann in der Nähe von Fagradalsfjall“, sagte die isländische Meteorologische Agentur (IMO). Demnach ereignete sich der Ausbruch im Tal von Meradalir, etwa 40 Kilometer von der Hauptstadt entfernt.
Live-Aufnahmen isländischer Medien zeigten Lava, die aus einem Riss im Boden sprudelte. Laut IMO stieg keine Aschewolke auf. Dennoch ist eine Kontamination durch Gasfreisetzungen möglich. Flüge seien zunächst nicht betroffen, teilte die isländische Flughafenbehörde der Nachrichtenagentur AFP mit. Flugzeuge sollten die unmittelbare Umgebung nicht überfliegen. Hubschrauber sind vor Ort, um die Lage einzuschätzen.
Der Berg Fagradalsfjall ist Teil des Vulkansystems Krysuvik auf der Halbinsel Reykjanes im Südwesten Islands. Rund um den Vulkan war seit Samstag intensive seismische Aktivität gemessen worden. Bis Montag registrierte die IMO dort mehr als 10.000 Erdbeben, zwei davon mit einer Stärke von über 5,0. Satellitenbilder bestätigten auch eine Verformung der Erdkruste, die durch den Magmazufluss in relativ geringen Tiefen unter der Oberfläche verursacht wurde.
Ebenso war im vergangenen Jahr ein Ausbruch des Fagradalsfjall angekündigt worden. Er dauerte vom 19. März bis 18. September 2021 und war damit der längste Vulkanausbruch auf der Insel seit 50 Jahren. Das sich bildende Felsfeld heißt Fagradalsfjallhraun.
Im April 2010 legte der Ausbruch des kleineren Vulkans Eyjafjallajökull den Flugverkehr in Europa für einen Monat lahm. Mehr als 100.000 Flüge wurden damals gestrichen, gut zehn Millionen Reisende saßen tagelang an Flughäfen fest.