In Spanien nimmt die Polizei 27 Mitglieder eines kriminellen Netzwerks fest. Die Verdächtigen produzierten und schmuggelten in großem Umfang Tabak. In illegalen Fabriken wurden auch ukrainische Flüchtlinge unter menschenunwürdigen Bedingungen als Arbeiter ausgebeutet.
In Spanien hat die Polizei ein Netzwerk zerschlagen, das ukrainische Flüchtlinge in illegalen Zigarettenfabriken ausbeutete und große Mengen Tabak schmuggelte. Im Zuge der Ermittlungen, an denen auch Europol beteiligt war, wurden nach Angaben der Guarda Civil 27 Personen in verschiedenen Teilen Spaniens festgenommen. Außerdem wurden zehn Tonnen Tabakblätter und 3,5 Millionen Zigarettenpackungen im Gesamtwert von 37,5 Millionen Euro beschlagnahmt.
In den drei illegal betriebenen Tabakfabriken des Netzwerks arbeiteten Asylsuchende, die wegen des russischen Angriffskriegs aus der Ukraine geflohen und in Notunterkünften „zusammengepfercht“ waren. Um nicht entdeckt zu werden, durften sie das Werksgelände nicht verlassen und mussten extrem lange arbeiten, hieß es in der Polizeimitteilung.
Die Fabriken in der Region La Rioja im Norden, Sevilla und Valencia waren mit Maschinen „fortschrittlicher Technologie“ ausgestattet und konnten 540.000 Zigarettenpackungen pro Tag produzieren. Die Zigaretten wurden daher in ganz Spanien und im Ausland verkauft. Die Anführer des Netzwerks sollen in großem Stil Geld gewaschen und im exklusiven Badeort Marbella an der Costa del Sol „ein Leben im Luxus“ gelebt haben.